Züchterische Ziele und unsere Interpretation des Altdeutschen Schäferhundes (Langstockhaar mit Unterwolle)

Schäferhundzucht ist Gebrauchshundezucht -Zitat Max von Stephanitz

Unser Anspruch an uns selbst bzw. Verantwortung des Züchters an die Gesellschaft

Vor vielen vielen Jahren sagte mir einmal ein guter Dobermannzüchter dass er von einem guten Züchter das möglichste Erwarte was in dessen Macht stehe um seine Welpen auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten .Dieser Satz prägte unsere ganze Zucht vortan ,denn genau was wir von einem guten Züchter erwarten würden ,wollen wir euch zukünftigen Welpeneltern liefern .Nicht mehr und nicht weniger was in unserer Macht steht .Jeder Welpe, jeden Wurf  behandeln wir wie unseren eigenen Sohn ,denn das ist uns eine Herzensangelegenheit und eine Lebenseinstellung. -Zitat Andi Weber

 Unsere Zuchthündinnen  haben ein absolut ausgeglichenes Wesen, gepaart mit hohem Arbeitswillen was uns primär sehr wichtig ist , eignen sich sowohl als Sporthunde als auch als Familienhunde, unbefangen und aufgeschlossen neuem gegenüber, aber niemals aggressiv gegen Menschen was z.B. bei Wesensüberprüfungen oder Tierärztlichen Untersuchungen etc. essentiell wichtig ist. Diese Verhaltensweisen können nicht hoch genug im Hinblick auf Nachkommen bewertet werden, da wir als Züchter auch eine Verantwortung gegenüber der Rasse und ihrem Ansehen in der Gesellschaft haben (Negativmeldungen sind ja zu Hauf immer in der Boulevardpresse zu finden). 

Wir züchten keine trieblich hochgepushten Hunde die im Alltag schwer oder nur mit Starkzwang zu händeln sind ,aber auch für den "normalen" Hundehalter in der Moderne und für uns persönlich nicht mehr zeitgemäß sind. Solche Hunde fristen oft ihr Dasein als sogenannte Sportgeräte in Hundezwingern, unsere Damen leben bei uns im Haus und schauen Abends gerne mit uns Fernsehen etc -) .

Wir streben an ,-schöne ,-gesunde und vor allem arbeitswillige Hunde zu züchten .Um diese Qualitäten zu erkennen und zu beurteilen bedarf es Ausbildungskennzeichen in welcher Form auch immer-oder können manche Züchter aus der Kristallkugel lesen ,dessen Hunde bekanntlich noch nie einen Hundeplatz oder ähnliches gesehen haben? Wer jetzt mit dem Argument kommt dass Ausbildung etc. so viel Zeit in Anspruch nimmt ,der sollte doch wohl lieber Goldfische o.ä. züchten,-oder ?

-Schäferhundzucht ist Gebrauchshundezucht und ohne Gebrauchshunde keine Schäferhunde . Wir sagen sogar es ist eine Lebenseinstellung aber das ist unsere Meinung .

Unsere Damen dürfen jederzeit beim "arbeiten" begutachtet werden, wir versuchen auch immer entsprechende Videos einzustellen. Unsere Mädels führen wir im IGP -Sport was uns und den Hunden extrem viel Spaß bereitet. Gewisse Ausdrucksweisen z.B. Rutenhaltung und das Ohrenspiel wenn die Damen auf dem Platz sind sprechen eindeutig für Freude am Tun .Auch andere sportliche Aktivitäten stoßen jederzeit auf Begeisterung ,z.B. Wandern ,schwimmen etc.  Wir verstehen unsere Hunde als Familienmitglieder und Teampartner und nicht als Vermehrungsmaschinen. Wir belegen nur bei genügend Nachfrage und auch nur wenn wir das Gefühl haben die Hündin ist  innerlich Reif für einen Wurf .

Schönheit liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters ,jedoch können wir mit Stolz sagen das unsere Hunde polarisieren ,und zwar positiv .Wir hören oft Aussagen von Hundeführern dass ihre Hunde nicht schön sind, dafür aber gut ( hochtriebig ) ! Wollen wir hässliche (Anatomisch nicht korrekte Hunde) zugunsten der Triebeigenschaften führen,.....wir eher nicht .

Wir setzen auf unsere eigenen Nachzuchten (Lininenzucht/ Linebreeding) oder liniengleiche Genotypen ,welche unserer Meinung nach prädestiniert sind die starke Mutterlinie  zu verbessern bzw. abzusichern. Deshalb macht es auch für uns keinen Sinn einen eigenen Deckrüden zu kaufen  .Wir wissen um die Qualitäten unserer Damen und können somit bei der Auswahl der Zuchtpartner (Deckrüden) entsprechend Genotyp einfließen lassen zu unseren Gunsten (z.B. Auskreuzungen).

 

 

 

Textauszüge  aus Dr. Dieter Fleig`s  "Die Technik der Hundezucht"

 

Hunde besitzen ca. 100000 Gene, die auf länglichen, aus Aminosäuren bestehenden Strängen, den Chromosomen, sitzen. Über zwei gleiche Garnituren von je 39 Chromosomen verfügt der Hund. Eine Garnitur wurde vom Vater vererbt, die andere Garnitur von der Mutter. Jeder Hund, der sich fortpflanzt, gibt selber wieder eine Garnitur von 39 Chromosomen weiter. Die Gene sitzen auf bestimmten Abschnitten des Chromosoms

(auch Loci genannt) . Die am selben Genlocus befindlichen beiden Einzelgene (Allele genannt) sind zwar identisch, können aber unterschiedlich wirken. Ein Allel ist aktiv (auch dominant genannt), das andere inaktiv (auch rezessiv genannt). In diesem Fall spricht man von mischerbig oder heterozygot. Sind beide Allele in ihrer Wirkung gleich, so spricht man von reinerbig oder homozygot. Prinzipiell setzt sich das dominante Erbmal durch.

 

Eine Vererbung rezessiver Merkmale geschieht nur, wenn beide Allele rezessiv sind. 

 

Phänotyp ist das äußere Erscheinungsbild

Genotyp stellt die durch das Allelenpaar bestimmte Ausgangsposition dar.

-Vereinfacht kann man sagen dass ein Enkel nur das weitergeben kann was ihm sein Großvater   mitgegeben hat .Dadurch unterscheiden sich die sogenannten Vermehrer die nur nach Optik züchten  von den verantwortungsvollen Züchtern ,denn Zucht bedeutet das bestehende zu verbessern oder zu erhalten !!!!!

Die Auskreuzung

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Man darf gezielte Auskreuzung (ein so genannter Outcross) nicht verwechseln mit der einfachen Paarung nicht verwandter Tiere, der Mischlingszucht oder auch Fremdzucht genannt !

 

Auskreuzung ist ein wichtiges Instrument der Linienzucht. Es ist eine gute Methode für die Praxis, mit einzelnen Linien gezielte Auskreuzungen machen zu können, da diese Paarungen oft sehr schöne und besonders typvolle und gesunde Nachkommen bringen.

Auskreuzungen findet nur statt zwischen einer liniengezüchteten Hündin und einem genetisch komplett fremden liniengezüchteten Rüden. Die Nachkommen aus dieser Paarung sind häufig besonders schöne, kräftige und gesunde Tiere (der berühmte Heterosiseffekt). Sie können zur Auffrischung der beiden Elterntiere, also zur  Rückkreuzung in eine der beiden Ursprungslinien zurück, sehr gut geeignet sein, sie sind aber voraussichtlich keine besonders starken Vererber, da sie einen sehr hohen,  weit über dem Rassedurchschnitt liegenden Anteil an heterozygoten Genen besitzen und daher so etwas wie ein perfektionierter „Mischling“ oder das perfekte Mittelmaß sind. 

 

 

 

 

Textauszüge  aus Dr. Dieter Fleig`s  "Die Technik der Hundezucht"

"Die Bedeutung der Zuchthündin für den Erfolg einer Hundezucht kann überhaupt nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Zuchthündin ist das Fundament eines guten Zwingers, ein auserlesener Stamm erstklassiger Zuchthündinnen der Schlüssel zum züchterischen Erfolg.

Immer wieder beobachtet man traurig, wie mittelmäßige Hündinnen von Ausstellung zu Ausstellung geschleppt werden. Es muss doch gelingen ,dank der Trotteligkeit oder Gutmütigkeit des einen oder anderen Richters, endlich die für eine Zuchtzulassung notwendigen Formwertnoten zu erringen".....(Ein Schelm wer hier böses Denkt)

Woran erkennt man eine gute Zuchthündin?

Die Ahnentafel ist für die Beurteilung des Wertes einer Zuchthündin von entscheidender Bedeutung. Was eine Hündin in der Zucht bringen wird, dass sehen Sie weniger an ihrer äußeren Erscheinung, am sogenannten Phänotyp, sondern an ihrer Abstammung, dem genetischen Schatten (Genotyp). Als Beispiel sei genannt ein guter Hundevorführer kann eine eher mittelmäßige  Zuchthündin durch geschickte Vorführung in der Formwertnote stark beeinflussen ,verdient oder nicht liegen hier eng beisammen .

Der Autor ist auch der Ansicht, dass es grober Leichtsinn wäre, der Hündin geringere Qualitäten abzufordern als dem Rüden. Oft wird mit einem spektakulären Namen des Deckrüden versucht,den Nachwuchs einer  mittelmäßige Zuchthündin zu pushen . Wir empfehlen unseren Welpeninteressenten immer schaut euch die Zuchthündinnen live bei der Arbeit an und vergewissert euch persöhnlich später nicht die Katze im Sack zu kaufen .

So sind Zuchtbestimmungen, die an Hündinnen geringere Anforderungen stellen als an Rüden, nur Dokumente fehlenden Wissens in den Vereinen, die solche Beschlüsse gefasst haben."----Zitat Ende

Quelle: Dr. Dieter Fleig,  -Die Technik der Hundezucht-

 

Mögliche Aufgabengebiete :

Alles, was ein professioneller Arbeitshund braucht, ist im Wesen der Deutschen Schäferhunde angelegt. Ihre hohe Intelligenz macht sie lernwillig, gehorsam und gefügig. Als aufmerksames, nervenstarkes und selbstsicheres Tier eignet sich ein Deutscher Schäferhund optimal als Wachhund. Aber auch als Begleit- und Familienhund treffen Sie mit dieser Rasse eine gute Wahl. Ein ausgeglichener Deutscher Schäferhund ist unbefangen, gutartig und geht mit Ihnen durch dick und dünn. Seine Treue zu seinem Menschen ist unerschütterlich, eben Made in Germany. Er schätzt zudem die Gesellschaft von Artgenossen und ist bei ausreichender Sozialisierung mit allen Rassen gut verträglich.

Der Deutsche Schäferhund ist kein Anfängerhund. In seiner Erziehung und im täglichen Umgang sollten Sie konsequent auftreten. Der Hund muss sich Ihnen unterordnen. Ein Deutscher Schäferhund neigt ansonsten zur Dominanzgebaren oder entwickelt einen übergroßen Schutz- oder Beutetrieb. Nicht nur angesichts der Kraft und Größe des Tieres kann das schnell zu Problemen führen. Die Erziehung des lernwilligen Deutschen Schäferhundes funktioniert am besten mit Geduld, Einfühlungsvermögen, Lob und Leckerli. Natürlich braucht auch ein gut erzogener Deutscher Schäferhund Auslastung und viel Bewegung, bei jedem Wetter. Seine enorme Arbeitsfreude hat ihm ein vielseitiges Betätigungsfeld als Wach– und Schutzhund, Assistenzhund und Spurensucher erschlossen. Auch unter den Hütehunden ist er weiterhin ein Klassiker. Wenn Sie den Schäferhund als Freizeithund halten, nutzen Sie diese Talente für anregende Beschäftigung. Er bleibt sein Leben lang verspielt, mit Beschäftigungen wie Fährtensuche ,IGP-Sport oder Mantrailing  begeistern Sie Ihren Hund.